iNomads.de

Gorilla-Glück im Kongo

Ab Kamerun zählte alles zu Zentralafrika. Mit der Republik Kongo erreichen wir unser zweites Land in Zentralafrika. Ist das ein Unterschied?

Wir finden ja. Zunächst ist die Vegetation deutlich grüner und üppiger. Die Besiedlung ist weitaus dünner und somit der Druck auf den Regenwald geringer. Es gibt hier den zentralafrikanischen Franc im Unterschied zum westafrikanischen Franc. Beide sind etwa gleich viel Wert und an den Euro gekoppelt. In einigen der Länder kann man damit bezahlen. Das vereinfacht es für uns.

Wir haben am Morgen dichten Nebel und in der Nacht regnet es tatsächlich mal heftig. Gewitter inklusive. Das Reisen im Kongo hat seine Probleme. Die Versorgung mit Benzin und Diesel ist nicht sichergestellt. Man weiß nie, ob eine Tankstelle gerade Sprit hat. Da wir lange Strecken im dünn besiedelten Bereich zurücklegen müssen, besorgen wir uns zwei alte Palmölkanister zu je 25 l. Die werden mit Benzin gefüllt und im Auto mittransportiert. Teilweise fahren wir auch Umwege von 50 km, um Tankstellen zu erreichen. Tatsächlich stehen wir auch mal vor einer Tankstelle ohne Benzin. Am Nachmittag kommt vielleicht eine Lieferung, heißt es. Nach einem netten Gespräch mit dem Tankwart, füllt er uns doch noch Benzin ein. Ich vermute, dass sie immer eine Notreserve für Feuerwehr, Krankenwagen und Polizei zurückhalten müssen.

Wir kampieren am Eingang des Nationalparks Odzala-Kokoua und sprechen mit den Rangern ab, dass wir um 6.00 Uhr in den Park fahren. Natürlich ist außer uns niemand um 6.00 Uhr da. Nach kurzer Wartezeit und Diskussion fahren wir allein los. Nach ein paar Kilometern kommen wir an eine Stelle, mit einem kürzlich umgefallenen Baum. Hier gibt es kein Weiterkommen für uns. Wir überlegen kurz, ob wir das Beil raus holen und die Äste beseitigen. Wir entscheiden uns aber dagegen. Also umdrehen und zurück.

Um 7.00 Uhr kommt das Auto, dass uns eigentlich zur Lodge bringen sollte. Also wieder hinterher. Mit den Macheten ist der Baum schnell zerlegt und der Weg ist wieder frei. Wir folgen bis zur Lodge.

Auf dem Weg finden wir drei aufgeregte Frauen. Sie deuten nach oben und rufen Gorilla, Gorilla. Wir stoppen sofort, Kameras raus und tatsächlich turnt oben auf den Bäumen ein einzelner Gorilla herum.

Er beobachtet uns mindestens genauso intensiv, wie wir ihn. Das wir hier einen wild lebenden Flachland-Gorilla aus der Nähe sehen, ist großes Glück. Was für ein Unterschied zu den Gorillas in der Auffangstation (Sanctuary)!

Bei soviel Glück spiele ich gleich noch Online-Lotto. Da kamen dann aber nur drei Richtige raus. 🍀

Normalerweise kostet Gorillatracking viel Geld und man muss stundenlang im Regenwald wandern. Hier steigen wir nur aus dem Auto und bekommen sogar eine Gorilla-Show geboten. Der Gorilla ist ein Einzelgänger und futtert hoch oben auf einem Baum die Blätter. Wir wundern uns, dass die Äste das Gewicht halten. Gorillas sind Vegetarier und braucht jeden Tag viele Blätter und Pflanzen zum Satt werden.

Er beobachtet uns und trommelt mit seinen Händen auf der Brust. Dies ist ein Warnsignal.

Einmal auf der Brust trommeln, zweimal auf der Brust trommeln, dreimal und dann ist der Spass vorbei. dar Gorilla rutscht am Baum herunter, wie die Feuerwehr. Wir bringen uns im Auto in Sicherheit.

Die drei Frauen, die in der Lodge arbeiten, fürchten sich sehr. Wir fahren im Schritttempo an der Stelle vorbei und die Frauen laufen neben uns auf der abgewandten Seite des Fahrzeugs am Gorilla vorbei.

In der Lodge angekommen, erfahren wir die Preise. Absolut utopisch!!

Für eine Nacht soll es mindestens 500 Euro kosten. Das Tagesticket für 154 Euro. Wir sind entsetzt und brechen ab.

Beobachtungsposten der Lodge. Der Ort nennt sich Baï und bietet den Tieren Mineralien und Salze, die sie hier aufnehmen. Daher kommen Gorillas und Elefanten hier oft vorbei. Für unseren kurzen Moment hier, sahen wir nichts.

Noch eine Mittagspause in einem wild-camping Hotspot und dann fahren wir in ein Hotel mit ruhigem Hof und essen in einem Restaurant im Ort Makoua. Der Äquator läuft genau durch diesen Ort.

Das Äquator-Monument in Makoua im Kongo

Der Unterschied zwischen Restaurant und Streetfood ist hier gering. Die Restaurantbetreiberin macht ihre Sache gut und das Essen schmeckt.

Ein Kommentar zu “Gorilla-Glück im Kongo

  1. Peter

    sehr schöne Erfahrungen und Erlebnisse. Und die King Kong Sichtung alleine war ja wohl schon einen grossen Teil der Strapazen wert. Super geil! aus meiner pers. Sicht auch richtig dass ihr die Abzocke im Camp nicht mitgemacht habt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert