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Weiter nach Süden

Ich habe einige Tage nicht geschrieben und fasse die letzten Tage zusammen. Als wir am Abend beim Wüstenschloss Ksar Tafnidilt ankommen, habe ich eine Schüttelfrostattacke. Die Nacht war durch den starken Wind sehr laut und dann auch noch mit 39,5 ° Fieber gekrönt. Da wir etwas ratlos waren, was das sein kann, sind wir die Optionen durchgegangen. Als Wahrscheinlichstes blieb die Malaria. Es gibt in Marokko natürlich keine Malaria, aber die kann noch spät auftreten und ich war ja im Februar noch im Malariagebiet in der Elfenbeinküste. Wir haben einen Selbsttest dabei, aber ich versage bei der Blutentnahme. Man braucht einen ordentlichen Tropfen, der aber mit der beigefügten Lanzette nicht zu bekommen war. Der Test war dann ungültig. Also sind wir auf Empfehlung in das Militärkrankenhaus in Guelmim gefahren. Wir wurden in der Ambulanz freundlich empfangen, aber zu unserer Überraschung verlief die Kommunikation nur auf arabisch. Mit Google translator ging es einigermaßen. Zum Schildern der Symptome kam dann doch noch ein Arzt, der etwas Englisch sprach. Es wurde Blut abgezapft und ein Malariatest gemacht, sowie einige weitere Werte gemessen. Dann einige Stunden warten, inmitten von Leuten, mit denen wir kein Wort sprechen konnten. Bis auf freundliche Gesten war nicht viel drin. Ergebnis: keine Malaria, aber sehr hohe Entzündungswerte. Der Arzt verschrieb mir noch Antibiotika und wieder raus. 70 € für die Behandlung mit Blutanalyse und 5 € die Medikamente.

Ganz in der Nähe finden wir einen Campingplatz, den Salah betreibt. Er lebte 18 Jahre iin Hamburg und sprach perfektes Deutsch. Wir bleiben für zwei Nächte.

Dann wollen wir ein bisschen Stecke machen und es geht in großen Etappen nach Boujdour und weiter zu einer bekannten Shelltankstelle vor der mauretanischen Grenze. Dazu fahren wir endlos durch die Westsahara.

Die Strasse ist gut ausgebaut und kein Vergleich mehr mit der Schotterpiste von früher. So gelingt es uns gut voran zu kommen. Es ist aber auch ziemlich langweilig. Bei Shell angekommen, möchte ich noch einen Ölwechsel einschieben. Ein Mechaniker wäre da, aber ich finde das Öl ist zu teuer. Das bekomme ich ja bei Toyota billiger. Später kommen zwei junge Männer auf mich zu und wollen 20 Dirham für die Übernachtung auf der Tankstelle. Ich frage erst mal, wer sie überhaupt sind. Security für Shell. Ok, dann verlange ich eine Quittung, die sie natürlich nicht haben. Ich schreibe in den Google Übersetzer: wenn es legal ist, gibt es immer eine Quittung. Die Beiden beraten sich auf arabisch, was ich ja nicht verstehe. Aber Google läuft noch. „Sag dem Schnitzel, wir lieben dich“. Ich unterdrück das Lachen und sie geben auf.

Ich habe mich aber entschieden, ihnen die 20 Dirham freiwillig doch zu geben, damit sie nachts gut aufpassen.

Morgen wollen wir die Grenze zu Mauretanien überschreiten.

Leider haben wir noch einen Steinschlag in der Frontscheibe. Die muss getauscht werden. Mal sehen, wann das gelingt…

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