Inzwischen sind wir in Mauretanien eingereist. Da wird es Zeit für einen aktuellen Bericht.
Der Grenzübertritt ist immer eine spannende Sache, aber zwischen Marokko und Mauretanien immer besonders herausfordernd. Die Abläufe sind häufig chaotisch und es wimmelt von „Helfern“, die Fixer genannt werden. Diese freundlichen Menschen belagern einen ab dem Moment, in dem man in den Bereich der Grenze kommt. Sie bieten ihre Dienste gegen Bezahlung an. Dies erfolgt aber nicht per Vereinbarung vorher, sondern sie sind erstmal nur hilfsbereit, nehmen dir deinen Ausweis aus der Hand und begleiten dich durch die Formalitäten. Später wird dann Geld gefordert. Braucht man das? Nein, natürlich nicht. Wir haben uns angewöhnt, alle konsequent zu verscheuchen und sprechen nur mit den offiziellen Beamten, die an der Uniform erkennbar sind. Man kommt sehr gut ohne die Fixer klar. Allerdings ist es chaotisch und man muss sich schon durcharbeiten.
In Marokko müssen wir mit unserem Auto durch eine Röntgenanlage, bei der ein Portalkran mit X-Ray einmal über das Auto fährt. Wahrscheinlich suchen sie Waffen oder versteckte Menschen?
Später kommen noch zwei verschiedene Hunde, die von außen und von innen am Auto schnüffeln. Das sind wohl Drogenhunde oder sie schnüffeln nach Sprengstoff. Nach einer kurzen Fahrt durch das Niemandsland kommen wir dann nach Mauretanien. Auf der mauretanischen Seite müssen wir noch ein Visa (55,–Euro mit Quittung) und ein Passavant (10,–Euro ohne Quittung) bezahlen. Die Ausweise werden sicherlich 10-12 mal kontrolliert, bevor wir dann (2,5 h Marokko, 50 min Mauretanien) durch sind. Keine schlechte Zeit, wie wir von anderen hören, die 8 Stunden gebraucht haben.
Unser nächstes Ziel ist dann die Stadt Nouadhibou. Hier liegt die Villa Maguela, die von Viktor aus Holland betrieben wird. Villa Maguela ist ein beliebter Treffpunkt für Overlander auf der Westroute. Sie liegt an einer Lagune, hat eine wunderbare Aussicht und wir werden abends gut bekocht. In der Lagune gibt es viele verschiedene Vogelarten. Neben den Watvögeln kann man auch Löffler und Pelikane beobachten. Manchmal sogar Delfine. Viktor hat ein kleines Boot mit Außenbordmotor, mit dem er seine Gäste öfftermal in die Lagune fährt, um die Vögel zu beobachten und Fotos zu schiessen.
Aber vorher besorgen wir noch mauretanisches Geld am Geldautomaten und eine SIM Karte von Mauritel für das Internet. Internet gibt es in der Villa Maguela nämlich nicht.
Bei Viktor ist es heute ziemlich voll. Neben uns sind Reisende aus der Schweiz, Frankreich, Spanien, Dänemark und England hier. Wir finden trotzdem noch einen schönen Stellplatz mit Blick auf die Lagune und haben viele angeregte Gespräche über die verschiedenen Reiseerlebnisse.
Am ersten Abend gab es Hackfleischbällchen vom Kamel mit Kartoffeln und Auberginen. Das hat hervorragend geschmeckt. Hackfleisch ist sicher eine gute Art Kamelfleisch zu geniessen. Die Tajinen mit Kamel, die wir woanders bekamen, waren bisher fast immer ungeniessbar. Fett und zäh.
Jetzt spannen wir noch ein paar Tage aus und dann geht es entweder direkt nach Süden über Nouakschott oder durch die Wüste nach Atar. Da sind wir noch nicht entschlossen.
Hey, sehr schön, hatte Euch auf Polarsteps vermisst. Genießt Mauretanien. -:))