Der Wechsel in das Neue Jahr verlief eher ruhig. Neben uns waren eine afrikanische Großfamilie, eine Gruppe Italiener und noch einzelne Gäste aus Portugal und Chile dabei. Das italienische Buffet war ausgezeichnet und wie immer bei Buffet neigt man dazu, zu viel zu essen. Zum Buffet gab es eine gut gemachte Sangria. Die italienische Gruppe begrüßte dann das neue Jahr nach italienischer Zeit, also eine Stunde früher, und verschwand dann. Alle anderen blieben bis Mitternacht und wir begrüßten 2024 gemeinsam bei einem Glas Cava. Vorher bekam jeder einen kleinen Teller mit 12 Rosinen. Diese wurden in den letzten 12 Sekunden des alten Jahres gegessen und für jede hatte man einen Wunsch frei.
Am Morgen nach dem Frühstück halfen wir den Afrikanern bei einem ihrer Autos. Ein Reifen war platt und mit Hilfe unseres Kompressors war das schnell behoben.
Dann verabschiedeten wir uns und brachen auf, um eine Bootstour zu unternehmen. Die Fahrt dahin führte uns durch Schemmgebiete über Stege und Deiche.
Wir hatten eine schöne Fahrt durch die afrikanische Landschaft, aber an der Stelle die uns genannt wurde, gab es keine Möglichkeit für Bootsfahrten. Die Verständigung mit den Einheimischen war schwierig. Es sind zwar alle freundlich und geduldig mit uns, aber inzwischen haben wir festgestellt, dass viele nicht Portugiesisch sprechen, sondern eine Kreol-Sprache. Da hilft dann auch Google Übersetzer nicht mehr.
Wir machen aus dem Tag einen Fahrtag und steuern Canchungo im südlicher Richtung an. Für etwa 200 km brauchen wir den ganzen Nachmittag. Dabei hatten wir einen richtig hartnäckigen Checkpoint auf der Strecke. Ein Polizist stoppte uns und fragte nach Geld. Da wir kein Bestechungsgeld bezahlen, hat er seine Kontrolle verschärft. Alle Papiere wurden genau unter die Lupe genommen. Was er allerdings im deutschen Fahrzeugschein gelesen hat, ist uns schleierhaft. Allerdings hat er das Nummernschild verglichen. Unsere Bescheinigung für die Autoversicherung (auf Französisch) wollte er nicht anerkennen. Da gab es eine längere Diskussion. Ich beharrte aber darauf, dass diese Versicherung hier gilt. Dann wollte er zwei Warndreiecke sehen, die wir vorweisen konnten, dazu einen Feuerlöscher, der noch nicht abgelaufen ist. Aus der App iOverlander kannten wir die Vorgehensweise schon und hatten vorsichtshalber alles besorgt. Nachdem er nichts mehr finden konnte, wurden unsere abgedunkelten hinteren Scheiben als verboten deklariert. Hier habe ich nur gelacht und erklärt, dass wir rine deutsche Zulassung haben und in Deutschland ist das erlaubt. Sichtlich widerwillig gab er uns die Papiere zurück und ließ uns ziehen.
Am frühen Abend trafen wir in der Casa Canchungo ein. Eine Lodge, die von einem französischen Paar geführt wird. Leider war das Restaurant geschlossen, aber wir bekamen kalte Getränke und konnten unser eigenes Baguette mit Käse dort mit Genuss verzehren. Zum Abschluss noch einen Pastis (französischer Anisschnapps mit Eis und Wasser).
Am nächsten Tag wollen wir in der Lodge ein Kanu oder Paddelboot mieten und in die Mangroven paddeln. Es geht erst am Nachmittag, weil man die Flut braucht. Bei Ebbe ist es zu flach. Wir freuen uns drauf 🙂
Hallo Barbara, hallo Jürgen,
gibt es wieder Benzin in Guinea-Bissau oder plant ihr mit einer Tankfüllung durchzukommen?
Die Kontrollen sind ja immer wieder ziemlich nervig ;-( – aber wie es scheint, habt ihr das ja sehr gut in Griff ;-).
Gute Fahrt und immer genügend Sprit in 2024,
Peter & Nine
Hallo Nine, hallo Peter,
in Guinea-Bissau gibt es Benzin. Das Problem liegt im Nachbarland Guinea (Conakry). Dort ist die Lage nach wie vor schlecht. Das strahlt auch bis nach Sierra Leone aus.
Wir bleiben erst mal in G-Bissau und fahren dann nochmal nach Ostsenegal. Bis dahin sollte sich die Lage wieder normalisiert haben.