Die Extremadura hat uns durch ihren rauen Charme gewonnen. Die Kombination aus der Landschaft mit den Stein- und Korkeichen, der Tierwelt und letztlich auch der kulinarischen Seite haben uns überzeugt. Kann ich für einen Besuch jederzeit empfehlen.
Um die Natur hier zu geniessen, sollte man aber die Nationalparks anfahren. Hier gibt es schöne Wanderwege, die von unzähligen Aussichtspunkten flankiert werden. Neben den allgegenwärtigen Geiern sind manchmal auch Adler und Schwarzstörche zu sehen. Die waren aber schon nach Süden gezogen. Dafür waren reichlich Gänsegeier da, die uns mit ihren Blicken im Visier hatten. Immer auf der Suche nach Beute. An eine Schlucht waren wir auf Augenhöhe mit der Flugbahn der Geier. Das hat tolle Fotos ermöglicht.





Ein besonderer Moment war die Begegnung mit einem brunftigen Hirsch. Von älteren Spaniern inspiriert, die hatten ein kurzes Stück Schlauch, um das Röhren des Hirsches zu imitieren, habe ich ein „Gespräch“ mit dem Hirsch geführt 🙂 Der Videobeweis folgt weiter unten!

Es gibt schöne alte Städte in der Extremadura. Ich möchte hier Trujillo erwähnen. Das j spricht man ch und das ll wie ein deutsches j. Also ein Zungenbrecher, bis man sich dran gewöhnt hat.
Trujillo wurde von den Römern gegründet, von den Mauren besetzt und wieder befreit. Von hier aus zogen die Conquistadores um Francisco Pizarro und seine Brüder nach Südamerika, um die Welt zu erobern. Und nebenbei natürlich auch die Goldschätze zu rauben. Pizarro stammte aus Trujillo. Letztlich haben sie das Reich der Inka erobert und auch Lima gegründet, wo Pizarro später starb. Inmitten von Trujillo wurde ihm ein großes Reiterdenkmal errichtet. Mit Blick auf das Denkmal genossen wir unser Abendessen und dachten darüber nach, wie es wohl zu Zeiten Pizarros war, sich auf einen solchen Eroberungsfeldzug zu begeben.



Unser Stellplatz liegt direkt vor der historischen Stierkampfarena, in der auch heute noch Veranstaltungen durchgeführt werden.

Viele Bereiche der Extremadura sind eingezäunt und bewirtschaftet. Tatsächlich sehen wir auch noch die Schweine unter den Eichen futtern. Ob es Iberico oder Durac Schweine waren, konnten wir letztlich nicht beurteilen. Wir haben uns nur gefragt, ob für die vielen, vielen Iberico-Schinken in den Geschäften überhaupt genug Iberico-Schweine da sind 🙂

Wir verlassen die Extremadura mit dem Wunsch, irgendwann zurück zu kommen und steuern Richtung Andalusien.