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Auf dem Weg zur Drill Ranch

Unser nächstes Ziel ist eine Ranch auf der Drills gehalten werden. Diese bedrohte Affenart wird hier in einer Art Auffangstation gehalten. Über das Projekt haben wir im Zoo Hellabrunn gehört, der hier mit geringen Summen beteiligt ist. 

Aber zunächst soll es Abseits der Route noch einen Ort geben, an dem seltene Affen leben. Es handelt sich wohl wieder um eine Art heilige Affen, die von der Bevölkerung geschützt werden. Nach längerer Fahrt durch ettliche Dörfer finden wir tatsächlich den Ort Akpugo-Abo. Nach einigem Durchfragen landen wir bei einem Herrn, der uns für 5.000 Naira (3 Euro) herumführen will. Das Geld gibt er sofort weiter, da es der Gemeinde zugute kommen soll. Ich bleibe beim Auto und Barbara geht mit der Fotokomera auf die Suche nach der seltenen Spezies. Während ich warte, werde ich von zwei Personen angesprochen. Einer davon hat ein Fernglas in der Hand. Sie hätten gehört, wir suchen nach Affen. In einem der Gebäude (Palace) würde ein Wissenschaftler sein, der die Affen erforscht. Den können wir gern ansprechen. Es ist ziemlich heiß und ich hole mir einen der USB Ventilatoren zur Abkühlung. Während ich am Auto warte, findet Barbara die Sclater Monkeys und kommt auch mit den Forschern in Kontakt. Eine gelungene Exkursion. 

Später setzen wir den Weg fort und entscheiden uns für eine Übernachtung in einem Hotel. Der Hof ist eng und kein Lüftchen regt sich. Die Temperaturen sind jenseits der 35° C. Bei mir kommt die Sehnsucht auf, eines der klimatisierten Zimmer mit Dusche  zu buchen. Alles ausgebucht :-), außer die President Suite. Ok, schaue ich mir mal an. Das Hotel ist fast neu und die Räume machen einen Top Eindruck. Ich buche die President Suite für ca. 60 Euro. Teuer für Nigeria. Meiner Frau gefällt das gar nicht und sie findet viele Haare in der Suppe. Ich muss zugeben, beim genauen Hinsehen sind viele Einzelheiten nicht wie erwartet. Die 40 cm hohe Matratze erweist sich als Bockhart und das Internet ist langsam und kaum zu bedienen. Trotzdem geniesse ich die Dusche, Toilette und die Klimaanlage. Das Essen im Restaurant ist Reis mit Hühnchen, vermutlich Mikrowelle und das Bier lauwarm. Das Hühnchen ist recht mager. Im Vergleich mit unseren „westlichen“ Hühnchen ist nicht viel dran. Aber vielleicht ist dieses Hühnchen so, wie Hühnchen eben sind, wenn man nicht „europäisch“ mästet. Wir reflektieren über die unterschiedlichen Werte in Afrika. Beim Hotel wird gelobt, dass es Strom rund um die Uhr bietet und vielleicht mag man hier harte Matratzen. Auf jeden Fall ist der Zustand des Hotels äußerst gut in Schuss, verglichen mit dem was wir sonst in  Nigeria gesehen haben. Das Personal ist sehr bemüht, uns alles recht zu machen. Zum Frühstück gibt es dann scharfe Spagetti mit einem gekochten Ei, aber keinen Kaffee. Wir fahren nachdenklich weiter.

Je weiter wir nach Osten kommen, wird es immer ländlicher. An Checkpoints wird gelegentlich nach Geld gefragt. Aber immer sehr nett. Trotzdem zahlen wir nichts. Einem Officer habe ich geantwortet: „You get my respect, but no money“. Das hat immerhin ein breites Lachen in sein Gesicht gezaubert:-)

Hier im Osten von Nigeria werden auch wieder die Urwaldbäume gefällt und abtransportiert.

Wir tanken nochmal für 68 Cent/l voll und der Tankwart erzählt mir, ich wäre der erste Weiße, den er sieht. Er möchte meine Telefonnummer, die ich ihm allerdings nicht gebe.

Die letzten Kilometer zur Drill Ranch sind wieder hartes Offroad. Wir kommen gegen 15.30 Uhr an und werden vom amerikanischen Manager Zack empfangen. Ein malerischer Ort mitten im tiefsten Regenwald. Es gibt Drills und sogar Schimpansen. Aber dies ist eine andere Geschichte, die ich noch erzählen werde.

Ein Kommentar zu “Auf dem Weg zur Drill Ranch

  1. Schoppe Janina

    Jürgen, wie kann das sein, dass Deine Frau in der Suppe fischt, wenn Du sie in die Präsidentens Suite einladen willst. 🤣🤣🤣🤣🤣🤣 Mit allem zip und zap. 🤣🤣🤣🤣🤣

    Herrlich, ich musste gerade schmunzeln, schön geschrieben. Übrigens hier waren die Betten in den RBNB’s butterweich, dass es Rückenschmerzen gibt. 🤣🤣🙈🙈

    Schöne Berichte und Tierbilder, klasse.
    Gute Fahrt Euch weiterhin und lass Barbara nicht zu oft zum Fischen raus. 🎣🎣🎣🤣🤣🤣🥰🥰🥰

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