Zum Abschluss bekamen wir gestern noch eine Tajine mit Hühnchen und Gemüse serviert. Dazu noch Salat und Obst. Mit so einem Menü hatten wir gar nicht gerechnet. Die ganze Organisation im Hotel wurde von einem Berber durchgeführt, der weder französisch, englisch oder deutsch sprach. Da wir auch kein arabisch oder berberisch können, war die Verständigung schwierig. Er hat dann jemanden angerufen der französisch sprach und Barbara hat am Telefon bestellt und der Telefonpartner hat dem Berber erklärt, was wir wollten. Wie bei der stillen Post, kam natürlich ein bisschen etwas anderes heraus.
Ich habe dann die Google Übersetzter-App ausprobiert. Es gibt da einen Modus für eine Unterhaltung. Schnell Deutsch – Arabisch eingestellt und die Kommunikation war möglich. Der Berber war begeistert, etwas auf arabisch zu hören und wir waren auch zufrieden. Er lobte dann die deutsche Ingenieurskunst in höchsten Tönen und wir haben es vermieden ihm zu erklären, dass Google aus den USA kommt 🙂
Auf seine Frage, was wir morgen zum Frühstück wollen, habe ich in Google gesprochen: wir frühstücken nie, bitte nur Kaffee. Er nickt zustimmend und wir einigten uns auf 9.00 Uhr zum Kaffeetrinken.
Am nächsten Morgen kamen wir in Erwartung eines Kaffees in das Restaurant und waren erstaunt, ein komplettes Frühstück mit Rührei, Gebäck, Brot, Oliven, Honig, Butter, Kaffee und Tee zu erhalten. Soviel zum Übersetzungsprogramm und der interkulturelle Verständigung. Nur Kaffee geht bei den Berbern gar nicht. Wir haben uns nicht beschwert und alles schön aufgegessen.
Danach noch ein Spazierganz um den See, an dessen Ufer wir noch ein paar Berberaffen sehen wollten. Die waren am Morgen natürlich noch nicht da, aber wir fanden Blässhühner, Reiher und einen Buntspecht. Gestern hatte Barbara mehr Glück mit den Berberaffen und konnte schöne Videos drehen.
Dann ging es weiter in die nächste Großstadt Khenifra. Ich hatte die Idee, eine Kabeltrommel und ein Batterieladegerät zu kaufen. Damit hätten wir die Boardbatterie an Landstrom laden können und hätten unseren Spielraum bis zur Ersatzteillieferung etwas erweitern können. Es war ein Ding der Unmöglichkeit so einfache Sachen in dieser Stadt zu kaufen. Keine Chance! Nur eine Minikabeltrommel mit 5m Kabellänge konnte ich erwerben. Gegen Mittag erhielten wir dann Nachrichten von dem ADAC Partner in Marokko. Wir mussten Fotos vom Reisepass, Fahrzeugschein und dem Zolldokument schicken. Zudem teilten sie uns mit, dass unser Ersatzteil voraussichtlich schon Anfang nächster Woche kommt. Damit mussten wir unseren Plan, Richtung Sahara zu fahren, über den Haufen werfen und fuhren in Richtung Marrakesch, um dann südlich von Agadir das Ersatzteil in Empfang zu nehmen.
Die Route ist viel zu lang für einen Tag, so dass wir uns entschieden, noch eine Zwischenübernachtung im Atlasgebirge einzulegen. Dafür haben wir bekannte Wasserfälle: Cascade d’Ouzoud ausgesucht. Die Strecke dahin hatten wir total unterschätzt und wurden mit einer wunderbaren Panoramafahrt belohnt.
Video: eine Brücke im Atlasgebirge auf 10 t ausgelegt 🙂
Allerdings dauert das immer richtig lang. Zum Einbruch der Dunkelheit erreichen wir die Campsite Auberge Zebra und bekommen den vorletzten Platz. Noch schnell den Gemüsereis von Vorgestern warm machen, die SIM Karte mit weiteren 20 GB aufwerten und jetzt sitze ich hier und schreibe diesen Blog-Artikel. Es gibt eine warme Dusche, die ich gleich noch nutze und dann ins Bett. Morgen ist auch noch ein Tag.
Klasse Tagesbericht – man ist fast mit dabei!
Danke, Martin
Die Google Anekdote ist klasse! Und tolle Fotos – immer wieder schön, dass wir euch „verfolgen“ dürfen 🙂